Green Wedding – So plant ihr eure nachhaltige Hochzeit

Grün ist in! Für immer mehr Paare spielt am Hochzeitstag das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Wir erklären euch, was ihr für eine grüne Hochzeit unbedingt beachten müsst – und warum eine moderne Green Wedding längst nichts mehr mit Ökolatschen und Patschuli-Duft zu tun hat.

Green Wedding – Ein Trend auf dem Vormarsch

Für viele Menschen gehört ein verantwortungsvoller Umgang mit natürlichen Ressourcen zum Alltag dazu. Immer mehr von uns kaufen regionales Gemüse aus dem Bioladen, trennen Müll, achten auf fair gehandelte Produkte und steigen auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad um. Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind heute längst im Mainstream angekommen – gut so!

Viele Paare wollen deshalb auch an ihrem Hochzeitstag auf die Umwelt achten. Der Trend heißt Green Wedding, kommt wie so oft aus den USA und findet hierzulande immer mehr Nachahmer. Wegen des großen Interesses nehmen sich im deutschsprachigen Raum auch immer mehr Hochzeitsdienstleister des Themas an. Die gute Nachricht lautet: Ihr seid alles andere als alleine, wenn ihr eine grüne Hochzeit feiern wollt.

Wie plant man eine nachhaltige Hochzeit?

Green Wedding ist zuallererst Einstellungssache. Eine nachhaltige Hochzeit zu feiern bedeutet, bei allen Aspekten der Hochzeitsplanung den Aspekt Umwelt mitzudenken. Denn tatsächlich gibt es jede Menge Kniffe und Details, durch die ihr auf einfache Weise eure Hochzeit ökologischer gestalten könnt.

Grundsätzlich gilt es, auf regionale Produkte und Dienstleister zurückzugreifen – denn wo keine langen Anreise- oder Transportwege anfallen, wird wesentlich weniger CO2 ausgestoßen. Ein zusätzlicher Vorteil: Lokale Anbieter können nicht nur auf eure persönlichen Wünsche eingehen, sondern sie sind oft sogar die günstigere Alternative.

Neben diesen grundsätzlichen Überlegungen könnt ihr an vielen Stellen der Hochzeitsplanung Nachhaltigkeitspunkte sammeln. Unsere Vorschläge hierzu sind als erste Inspiration gedacht. Denn wie wichtig das Thema Ökologie an eurem Hochzeitstag ist, bestimmt ihr natürlich selbst.

#1: Ringe

Ja, auch beim Thema Hochzeitsringe könnt ihr auf Nachhaltigkeit achten. Aber was sind „faire Hochzeitsringe“ überhaupt?

Bei einem „normalen“ Hochzeitsring wissen wir in der Regel nichts über die Herkunft des Rohstoffs. Fair gehandeltes Gold kommt dagegen ohne Zwischenhändler aus. So ist garantiert, dass die Produzenten zu fairen Löhnen und unter angemessenen Bedingungen arbeiten können.

Green Wedding Faire Trauringe Goos

Ökologisches Gold (auch Wasch- oder Nuggetgold genannt) wird traditionell in Waschschüsseln ausgewaschen. Anders als bei der „normalen“ Goldgewinnung ist hier ausgeschlossen, dass giftige Stoffe wie Cyanid und Quecksilber eingesetzt werden oder astronomisch viel Wasser verbraucht wird.

Viele kleine Goldschmieden und Schmuckanbieter fertigen tolle Ringe aus fair gehandeltem und ökologischem Gold an. Wunderschönen Hochzeitsschmuck gibt es zum Beispiel von Faire Ringe, der Berliner Goldschmiede Oronda, dem Schmuckatelier Jan Spille, oder von Wiebke Goos (auf unseren Fotos zu sehen).

#2: Location

Die gesamte Planung eurer Hochzeit steht und fällt natürlich mit der Wahl der Location. Auch hier solltet ihr euch zuallererst über die Anfahrtswege Gedanken machen. Wenn ihr draußen im Grünen in einem tollen Bio-Hotel feiert, aber 150 Gäste eingeflogen werden müssen, ist der Umwelt wenig geholfen.

Am besten wählt ihr deshalb einen Ort, der auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar ist und bei dem die Anreise für die Gäste möglichst kurz ist. Auch der Weg zwischen Standesamt oder Kirche und der Party-Location sollte so kurz sein, dass er (im besten Fall) zu Fuß zurückgelegt werden kann.

Mietet ihr ein Hotel oder eine Party-Location, informiert euch, welche Rolle der Umweltschutz für das Unternehmen spielt. Gibt es Ökostrom? Legen die Unternehmen wert auf Recycling? Arbeitet man mit Zulieferern aus der Region zusammen?

Es gibt einige ausgezeichnete Bio-Hotels, die sich auf die Ausrichtung von Hochzeiten spezialisiert haben. Solche Locations garantieren euch eine faire, biologische und nachhaltige Feier.

Wollt ihr die Kontrolle über alle Aspekte eurer Feier behalten, bietet sich stattdessen eine Feier im eigenen Garten an – das erhöht ein wenig die Vorbereitungszeit, verringert aber die Kosten der Hochzeit und ist oft die umweltfreundlichste Variante.

#3: Catering

Sucht euch einen Caterer, der lokale und biologische Zutaten verwendet. Das kann natürlich etwas teurer werden, lohnt sich aber nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch in Punkto Geschmack.

Besonders nachhaltig ist ein überwiegend oder komplett vegetarisches bzw. veganes Hochzeitsmenü. Denn: Aus zahlreichen Studien wissen wir, dass bei der (Massen-)Tierhaltung wesentlich mehr Energie verbraucht wird als beim Anbau von Gemüse und Getreide.

Vegane Hochzeitsmenüs sind dagegen nicht nur eine köstliche und gesunde Abwechslung zum eintönigen Kassler von der Warmhalteplatte, sondern auch voll im Trend, wie US-Stars wie Natalie Portman, Ellen DeGeneres oder Chelsea Clinton es vorgemacht haben.

Auch bei der Hochzeitstorte könnt ihr auf vegane Alternativen zurückgreifen, ohne Abstriche in Punkto Genuss machen zu müssen. Immer mehr Caterer haben sich auf vegane Torten spezialisiert.

Schließlich könnt ihr auch bei den Getränken in ökologischer Hinsicht einige Punkte machen. Gefiltertes Leitungswasser hat eine wesentlich bessere Umweltbilanz als französisches Mineralwasser aus Plastikflaschen. Und Wein, Bier und andere Getränke schmecken am besten vom lokalen Händler in Bio-Qualität.

#4: Outfit

Falls ihr beim Thema Grünes Brautkleid an schmutzige Leinen und abgetragene Secondhand-Stoffe denkt, können wir euch beruhigen. Brautmode aus hochwertigen Biostoffen ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern sieht auch noch unverschämt gut aus. Auch eure Haut wird euch danken, wenn ihr auf chemische Stoffe wie Polyester so weit es geht verzichtet.

Grüne Brautmode Sina Fischer

Tolle neue Hochzeitskleider in Bioqualität gibt es von verschiedenen Designern.

Natürlich könnt ihr euch auch überlegen, ob ihr zur Hochzeit wirklich ein Kleid tragen wollt, dass ihr danach nie wieder tragt. Viele Bräute wählen heute stattdessen ein besonderes Kleid aus, dass sie auch zu späteren Feiern noch gerne tragen. Auch Secondhand ist gerade in Zeiten des anhaltenden Vintage-Trends auch bei Brautkleidern eine echte Alternative.

Grüne Brautmode Sina Fischer 02

Auch der Bräutigam muss bei seinem Outfit zum Glück nicht auf Stil und Nachhaltigkeit verzichten. Die ökologischste, aber leider wohl auch teuerste Variante ist der Maßanzug, bei dem auch eure persönlichen Stoffwünsche berücksichtigt werden können.

#5: Einladungen

Auch in Zeiten von E-Mail, Smartphone und Social Media bleibt die Hochzeit einer der besonderen Anlässe, zu denen wir Karten aus Papier versenden. Das ist aus Sicht der Umwelt auch gar nicht verkehrt – schließlich ist Papier ein nachwachsender Rohstoff mit besonders hoher Recyclingquote.

Allerdings ist Papier nicht gleich Papier. Nur mit einem Zertifikat vom FSC (Forrest Steward Council) ausgezeichnet, genügt es strengen Umwelt- und Sozialstandards. In einem Wald, der nach FSC-Standards bewirtschaftet wird, werden Bäume so schonend entnommen, dass die Tier- und Pflanzenwelt möglichst wenig beeinträchtigt wird.

Achtet also darauf, dass eure Karten mindestens den FSC-Standard aufweisen. Zusätzlich könnt ihr Karten aus Recycling-Papier verwenden. Keine Angst, auch Hochzeitskarten aus Recyclingpapier sind heute richtig schön weiß und können sehr hochwertig aussehen. Wir von Wunderkarten drucken alle Karten auf FSC-zertifiziertem Papier und bieten alle Kartenmotive auch auf Recyclingpapier an.

Bildnachweise: Bild 1: © Halfpoint / fotolia.com, Bild 2: © Petra Jaschke / Goos Jewelry, Bilder 3,4,5,6: © Alexandra Stehle Photography / Sina Fischer Design